Produktdetails

ortus studien
om210-1 / Band 19
Irmgard Scheitler
Schauspielmusik (Band 1 und Band 2)
Funktion und Ästhetik im deutschsprachigen Drama der Frühen Neuzeit

Bd. I: Im Auftrag des Instituts für Musikforschung Würzburg hrsg. von Ulrich Konrad (= Würzburger Beiträge zur Musikforschung Band 2.1), Band II = ortus studien, Bd. 19

om210 1
ISBN 978-3-937788-45-6
XXXI + 1099 Seiten, Hardcover (Leinen), incl. CD (= Bd. 1) / XII + 752 Seiten, Hardcover (Leinen) (= Bd. 2)
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten 139,50 EUR

Die vorliegende Studie stellt den Ertrag eines mehrjährigen DFG-Forschungsprojekts dar. In dem 2013 erschienenen Materialband (Bd. 1) wurde erstmals die Musik zu über 1300 deutschsprachigen Schauspielen des 16. und 17. Jahrhunderts erfasst und kommentiert. Dabei konnte die grundlegende Bedeutung von Musik für die dramatische Gattung klar erwiesen werden. Auf dem Fundament dieses Repertoriums, das die Kritik ein „Standardwerk der Frühneuzeitforschung“ nennt (Cord-Friedrich Berghahn in Arbitrium 2014), entwickelt der 2. Band eine zusammenhängende Darstellung und Analyse. Während sich der Materialteil ganz auf das deutschsprachige Sprechstück konzentriert, wendet sich Band 2 auch anderssprachigen, vornehmlich neulateinischen Dramen, paradramatischen Formen (Actus, Prozessionen etc.) sowie ganz gesungenen Aufführungsformen zu, um dort gesammelte Erkenntnisse zum Verhältnis von Musik und Dramaturgie für das deutschsprachige Sprechstück fruchtbar zu machen. Dabei erschließt sich zusätzlich eine Fülle unbekannten Materials. Bewusst integriert wird die oberdeutsche Dramatik, deren Erforschung völlig neue Einsichten ermöglicht. Der systematische Hauptteil beginnt mit der Theorie der Schauspielmusik in Poetik und Affektenlehre und wendet sich dann strukturbedingten Orten des Musikeinsatzes im Ablauf eines Theaterstückes zu. Fragen zur Aufführungspraxis reichen von der Chor- und Solistenbesetzung bis zur instrumentalen Ensemblebildung. Gerade über diese erteilt der Kontext der Schauspielhandlung bedeutsame Aufschlüsse. Von musikhistorischem Interesse ist die Frequenz, mit der bestimmte Komponisten, Lieder oder Tanzformen herangezogen werden wie auch die Charakteristik im Instrumenteneinsatz. Ein umfangreiches Kapitel widmet sich der Fülle der im Materialband vorgestellten Neukompositionen. Thematisiert werden auch zahlreiche spezielle Aspekte, etwa das Verhältnis von Musik und stummer Szene in Tableau und Melodram oder die Rolle von Frauen und Mädchen auf der Bühne. Am Beispiel des Zittauer Schultheaters kann die Studie zeigen, welch unerwartete soziale und musikgeschichtliche Einblicke die Erforschung von Schauspielmusik gibt. Addenda und Corrigenda gleichen nach guter wissenschaftlicher Praxis Fehler und Versäumnisse im Materialband aus. Band 1 und 2 werden durch Register für Personen, Aufführungsorte und Lieder für die Forschung zugänglich gemacht.

 

Zurück