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Giorgio Antoniotto (um 1692– um 1776)
Zwei Sonaten für Viola und Basso continuo
für Vla / B.c.
Herausgegeben von Phillip Schmidt

Die Ausgabe umfasst:
Partitur mit ausgesetztem Continuo
Viola- und Basso continuo-Stimme

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ISMN 979-0-502340-91-9
Partitur (Broschur XXIII + 35 Seiten) und Stimmen
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten 19,90 EUR

Nur wenig ist über das Leben und Wirken des Komponisten und Musiktheoretikers Giorgio Antoniotto (auch Antoniotti) bekannt. Er wurde wohl um 1692 in Mailand geboren und gehörte angeblich einem Zweig der alten Genueser Adelsfamilie Adorno (auch Adorni) an. Man vermutet, dass er sich zeitweise in Holland aufhielt, weil er Mitte der 1730er Jahre bei dem Amsterdamer Verleger Michel-Charles Le Cène (um 1684–1743) seine 12 Sonaten op. 1 veröffentlichte [...]. Für mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte lebte Antoniotto in London, wo er 1760 sein musiktheoretisches Traktat L'Arte Armonica or A Treatise on the Composition of Musick – das er in italienischer Sprache verfasst hatte – in englischer Übersetzung herausgab. Sechs Jahre nach seiner Rückkehr nach Mailand soll er um 1776 ebenda verstorben sein. [...]
Die beiden Solo-Sonaten von Giorgio Antoniotto werden hier erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Es-Dur-Sonate ist sogar datiert: 9mbra [November] 1753. Dieses Datum unterstreicht die Bedeutung der Komposition: Es dürfte sich demnach um die früheste Sonate für Bratsche und Basso continuo handeln, die als Autograph überliefert ist. Auch die F-Dur-Sonate könnte in den 1750er Jahren komponiert worden sein. Dass beide Sonaten noch nicht eher entdeckt wurden, ist verwunderlich, zumal sie Franz Zeyringer bereits 1985 in seinem Viola-Literaturverzeichnis aufführte, allerdings jeweils mit dem Hinweis „Verl.[ag] n.[icht] erm.[ittelt]“. Die Es-Dur-Sonate bezeichnete Antoniotto in der Quelle außerdem als „Sonata per Camera“ (Kammersonate), was sich vielleicht auf die dreisätzige, zyklische Anlage mit der Satzfolge langsam-schnell-Menuett bezieht, in der Tanz- und andere Sätze in einer Tonart stehen. Bemerkenswert ist die zum Teil unkonventionelle und bisweilen kühne Harmonik der Eröffnungssätze, die einen handwerklich versierten, aber auch experimentierfreudigen Komponisten offenbart. Beide Sonaten sind möglicherweise in England entstanden. In jedem Fall werden sie das überschaubare Viola-Repertoire des 18. Jahrhunderts bereichern.

Aus dem Vorwort von Phillip Schmidt

 

Die Sonate Es-Dur von G. Antoniotto wurde Oktober 2017 von Pauline Sachse eingespielt.
Die Aufnahme ist bei dem Label CAvi erschienen.
https://www.youtube.com/watch?v=UlAqJ68xcEk

 

 

 

 

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