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Berliner Klassik, Serie A, Konzerte, Band 7
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Carl Friedrich Zelter (1758-1832)
Konzert für Viola, Hörner, Streicher und Basso continuo Es-Dur
für Vla.conc., 2 Hr., Streicher und B.c.
Herausgegeben von Phillip Schmidt

Klavierauszug von Ekkehard Krüger

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Ausgaben*

Das Violakonzert in Es-Dur von Carl Friedrich Zelter (1758–1832) zählt heute zu den bekanntesten Bratschenkonzerten des 18. Jahrhunderts. Der gelernte Maurermeister Zelter, der später als zweiter Direktor der Berliner Sing-Akademie, als Professor bei der Königlich Preußischen Akademie der Künste, als Musiksammler und als Komponist von zahlreichen Liedern in die Musikgeschichte der preußischen Residenzstadt einging, schildert in seinen Memoiren den ungewöhnlichen Entstehungsanlass seines einzigen erhaltenen Orchesterwerks.[1] Seinen Angaben zufolge diente das Konzert als Tauschmittel in einem Dreieckstausch, der zwischen ihm, einem Bratschisten aus dem Orchester des Döbbelinschen Theaters und einem Sekretär, mit dem Zelter bekannt war, vonstattenging. Am Ende erhielt Zelter im Gegenzug für das neu komponierte Violakonzert die Partiturabschrift von Georg Anton Bendas (1722–1795) Melodram Ariadne auf Naxos, LorB 476, geliehen, um sie für sich selbst abzuschreiben. Über sein Konzert äußerte sich Zelter in dem Zusammenhang folgendermaßen: „Nun hatte ich auch mein Bratschenkonzert fertig. Es war in neuern Zeiten der erste eigentliche Versuch, in einem Konzerte etwas mehr als das bloß Spielen, das Hörenlassen zum besten zu geben. Ein pathetisches Allegro sollte eine ernsthafte Stimmung geben, darauf sollte ein tief bewegendes Adagio dieser Stimmung Unruhe und große Arbeit schaffen, die sich zuletzt im Rondo zu freier Behaglichkeit erheben und das Ganze heiter abschließen sollte. Das Konzert selber aber sollte ein Ganzes sein, und deshalb hatte ich aus dem Adagio etwas in das Rondo verwebt, das rezitativisch vorgetragen wurde. Mein Sekretär hatte eine unendliche Freude, als er sein Konzert zum ersten Male spielen hörte. Es wurde zweimal nacheinander gespielt, und die es hörten, bewiesen mir ihre Zufriedenheit und munterten mich auf, diesen Weg zu verfolgen und mehr dergleichen zu komponieren.“[2]

Aus dem Vorwort von Phillip Schmidt

 

[1] Carl Friedrich Zelters Darstellungen seines Lebens, (= Schriften der Goethe-Gesellschaft, Bd. 44), hrsg. von Johann-Wolfgang Schottländer, Weimar 1931, S. 118, 120f.

[2] Ebd., S. 120f.

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