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Martin Coler - Autographe geistliche Konzerte 1
om201 / Band 8
Martin Coler (gest. 1703/04)
Psalmus VIII Davidis à 14
für Canto1, 2, Alto, Tenore 1, 2, Cornetto 1,2, Trombone e Viola 1, 2, 3, Trombone e Violone und Basso Continuo
Herausgegeben von Oliver Huck und Esteban Hernández Castelló
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om201
Ausgaben*

Wer ist Martin Coler (auch Köler[1])? Coler, der aus Danzig stammte, ist vor seiner Tätigkeit in Wolfenbüttel 1661 in Hamburg als Mitglied des Elbschwanenordens im Kreis um Johann Rist sowie als reisender Musiker in Güstrow belegt, nach seiner Tätigkeit in Wolfenbüttel als Kapellmeister 1671 in Bayreuth und 1675 in Gottorf. Den wenigen Zeugnissen zu seiner Biographie steht ein umfangreiches Werk gegenüber. Kein anderer Komponist ist in Hamburg in den das Kantorat Christoph Bernhards von 1664–1674 einschließenden, musikalisch äußert fruchtbaren Jahren 1660–1678, von der Gründung des Collegium musicum bis zur Eröffnung der Oper am Gänsemarkt, in mehr Drucken vertreten als Coler.[2] Nachweisbar sind mit der verlorenen Hochzeitlichen Ehrenfackel (1660), der Beteiligung an Kaspar von Stielers Geharnschter Venus (1660, RISM 16603) und an Georg Heinrich Webers Poetischen Musen (1661), die als Abgewechselte Liebesflammen (1672) nachgedruckt wurden, Jacob Schwiegers Später doch hertzlicher Glückwünschung (1661, RISM C 3297), Brandanus Langejanus’ nicht erhaltenen Opfern die Gott gefallen (1661, RISM 166106)[3], der Sulamithischen Seelenharmonie (1662, RISM C 3298), die in Albert Schops Exercitia vocis (1667, RISM 16677) nachgedruckt wurde, sowie Johann Rists Neuen Hochheiligen Passions-Andachten (1664, RISM C 3299) insgesamt neun Drucke, in denen 56 geistliche und 45 weltliche Lieder sowie 12 kleine geistliche Konzerte und zwei anlassbezogene Kompositionen enthalten sind. Das Spektrum von Colers Kompositionen reicht vom Lied über das kleine geistliche Konzert zu größer besetzter vokal-instrumentaler Musik. Erhalten sind neben den genannten Drucken 19 dieser Kompositionen, davon drei im Autograph, die in diesem und zwei weiteren Bänden[4]erstmals ediert sind. [...]
Aus dem Vorwort von Oliver Huck



[1] Die Lexika bevorzugen diese Schreibung, vgl. John H. Baron: Art. Köler, Martin. In: The New Grove Dictionary of Music and Musicians. Hrsg. von Stanley Sadie 22001, Bd. 13, S. 753 und Winfried Richter: Art. Köler, Martin. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart.. Personenteil 10. Hrsg. von Ludwig Finscher. Kassel u. a. 2003, Sp. 449 f.

[2] Vgl. Die Musik Hamburgs im Zeitalter Seb. Bachs. Hamburg 1921 und Heinrich Hüschen, Hamburger Musikdrucker und Musikverleger im 16. und 17. Jahrhundert. In: Beiträge zur Musikgeschichte Nordeuropas. Hrsg. von Uwe Haensel. Wolfenbüttel 1978, S. 255–270.

[3] Das erste, vierte, sechste, siebte, neunte und zehnte Lied sind in Johann Rist/Martin Coler: Neue Hochheilige Passions-Andachten. Kritisch hrsg. und kommentiert von Anselm Steiger. Kritische Edition des Notentextes von Oliver Huck und Esteban Hernández Castelló. Berlin 2014, S. 525 ff., wiedergegeben nach den schwer zugänglichen Arbeiten von Bernhard Engelke: Die Gottorfer Hofkapelle unter Joh. Theile und Martin Colerus. In: Kieler Blätter 1 (1943), S. 93–109 und Walther Schulz: Studien über das deutsche, protestantische monodische Kirchenlied des 17. Jahrhunderts. Breslau 1934 (Notenanhang).

[4] Vgl.  Martin Coler: Engel-Hüt. Ein Konzert von 6 Stimmen. Hrsg. von Oliver Huck und Esteban Hernández Castello (= Autographe geistliche Konzerte 2). Beeskow 2015 und Martin Coler: Lob Psalm Davids à 7. Hrsg. von Oliver Huck und Esteban Hernández Castello (= Autographe geistliche Konzerte 3). Beeskow 2015.

 

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