Mit diesem Band kommen innerhalb der Kaleidoskop-Reihe die Bearbeitungen der de-tempore-Lieder, also der Lieder, die zum Kirchenjahr gehören oder seinen einzelnen Stationen zugeordnet werden können, zum Abschluss. Einzelne Melodien weisen dabei wie bereits in den vorangegangenen Heften aber schon über das Kirchenjahr hinaus, insofern sie weiteren Liedtexten zugewiesen werden können, die keinen direkten Bezug zum Kirchenjahr haben.
Zu den Grundprinzipien der Reihe gehört, dass eine Autorin oder ein Autor ein Lied in Gänze bearbeitet. Davon werden in diesem Heft zwei Ausnahmen gemacht. Erstens teilt sich der Herausgeber wie schon in Heft 3 bei „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ auch bei „,Wachet auf‘, ruft uns die Stimme“ — also dem zweiten Lied von Philipp Nicolai im Evangelischen Gesangbuch — die Bearbeitungen mit seinem Kollegen Markus Epp. Zum anderen ist das Lied „Schmückt das Fest mit Maien“ sogar auf drei Autoren verteilt, und zwar auf die Kirchenmusiker, die seit 1972 in unmittelbarer Reihenfolge das Amt des Landeskirchenmusikdirektors in den verschiedenen Phasen unserer Landeskirche bekleidet bzw. inne haben: Helmut Barbe, Christian Schlicke und der Herausgeber. Dies versteht sich als Reverenz an eine lange landeskirchliche Tradition des Komponierens für den Gottesdienst, an der auch die drei genannten Personen teilhaben, und der durch diese Reihe weitere Elemente hinzugefügt werden.
Das Heft sei dem Andenken Christian Schlickes gewidmet, der über lange Jahre die Kirchenmusik in der vormaligen Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg entscheidend geprägt und auch im Ruhestand deren weitere Entwicklung wohlwollend begleitet hat. Der Herausgeber ist sehr dankbar dafür, dass Christian Schlicke noch in den letzten Tagen seines Lebens Ende Juni 2023 die Korrekturen seiner Sätze abschließen konnte und der Nachwelt damit ein letztes musikalisches Vermächtnis hinterlassen hat.
Berlin, Ostern 2024,
Prof. Dr. Gunter Kennel, Landeskirchenmusikdirektor
