Musik zwischen Elbe und Oder
Europa verdankt seinen kulturellen Reichtum der Vielfalt seiner Regionen. Gerade in der Mitte Europas prägten historische Landschaften mehr noch als der spät entstandene Nationalstaat die kulturelle Entwicklung. „Pomerania non cantat“ – so heißt es gewöhnlich über den historischen Raum zwischen Elbe und Oder, der die mecklenburgischen Länder, Vorpommern und Brandenburg mit seinem Anteil an der Lausitz umfasst. Möchte man die musikhistorische Eigenart dieser Region seit dem 17. Jahrhundert beschreiben, hat sich der Blick auf Institutionen, die der Entfaltung schöpferischer Kräfte förderlich waren, zu richten. Reiches Material für die Erforschung der höfischen Musiziersphäre stehen für die Residenzen Berlin-Potsdam, Schwerin-Ludwigslust und im beschränkten Rahmen für Neustrelitz zur Verfügung. Zeugnisse bürgerlicher Musikpflege sind am reichsten für Berlin überliefert. Das Niveau der kirchenmusikalischen Arbeit lässt sich nur noch an wenigen herausragenden Beispielen wie Berlin und dem niederlausitzischen Luckau ablesen. Nur hin und wieder assoziiert man mit der Region „große Namen“, die auch über diese hinaus ausstrahlten.
Ergänzt man die kompositorischen Hinterlassenschaften um die Sammlungen, die in Kantoreien, Hofkapellen und durch Bürger zusammengetragen wurden, muss der Blick von der traditionellen Fixierung auf die künstlerische Eigenproduktion einer Region auf die Situation der Quellenüberlieferung gewendet werden. Der Raum zwischen Elbe und Oder erweist sich nun als eine Region, in der sich trotz der Verluste durch den Zweiten Weltkrieg eine erstaunliche Fülle wertvoller musikpraktisch und musikhistorisch relevanter Quellen erhalten hat.
Eine Editionsreihe könnte in dieser Situation in die Gefahr geraten, in mehr oder minder zufälliger Folge allein unter dem Aspekt der Repertoirebereicherung ausgewählte Kompositionen ans Licht zu bringen.
Deshalb erscheint es notwendig, der Publikation von musikalischen Quellen Forschungsarbeiten an die Seite zu stellen, die zu einer Bewertung der Quellen unter dem Aspekt ihrer Bedeutung für die Gattungsgeschichte, die regionale Musikgeschichte und ihres musizierpraktischen Wertes beitragen (ortus studien).
Pastorello musicale
Verliebtes Schäferspiel
Eine Ludwigsluster geistliche Music
Zwei Choralkantaten und eine Psalmkantate (Psalm 32)
Der edelmütige Porsenna
Erster Theil Geistlicher Concerten (Berlin/Jena 1659)
Sammeldruck des Berliner Domkantors
Die Geburt Jesu Christi
Kantate
Germanicus (Leipzig 1704/10)
Praktische Einrichtung
Germanicus (Leipzig 1704/10)
Kritische Ausgabe
Sechs italienische Kantaten
Kommt her und schaut (GraunWV B:VII:5)
Große Passion
Andächtige Kirchen-Music
Acht Kantaten
Der sterbende Heiland
Passionskantate
Henrico IV.
Missa super Epitaphium Mauricii Electoris Saxoniae
Messe auf den Tod des Kurfürsten Moritz von Sachsen aus dem Jahr 1553
Orpheus (Hamburg 1726)
Die wunderbare Beständigkeit der Liebe
Markus-Passion (BWV 247)
Ergänzung nach dem Parodieverfahren mit Kompositionen Johann Sebastian Bachs von Andreas Fischer
Die Schöpfung
Erstausgabe