Von den „etlichen und zwanzig“ Opern, die Telemann für das Leipziger Opernhaus zwischen 1703 und 1720 komponiert haben will, fehlten bislang – abgesehen von einer handvoll Arien – sämtliche Spuren. Mit der jüngst gelungenen Identifizierung von 40 anonymen Arien als Stücke aus der 1704 und 1710 in Leipzigaufgeführten Oper Germanicus ist Telemanns frühe Opernmusik erstmals wieder hörbar.
Die Edition umfasst die 40 Frankfurter Arien, eingebettet in das Originallibretto von Nikolaus Adam Strungks Tochter Christine Dorothea, verheiratete Lachs. Im Anhang präsentiert der Band zwei weitere Libretti zu Telemann-Opern von Christine Dorothea Lachs im Faksimile: Der lachende Democritus (Leipzig, 1704) sowie Cajus Caligula (Leipzig 1704). Neben dieser kritischen Edition der Germanicus-Materialien liegt eine Rekonstruktion der Oper von Michael Maul vor, in der ein Sprecher durch die Handlung führt und die wenigen fehlenden Arien durch andere bisher unbekannte Stücke aus Telemanns Leipziger Opern ersetzt wurden.