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om46 / Band 13
Johannes Havemann
Erster Theil Geistlicher Concerten (Berlin/Jena 1659)
Sammeldruck des Berliner Domkantors
für eine bis sieben Vokal- und Instrumentalstimmen und Bc
Herausgegeben von Ekkehard Krüger
Vorwort von Peter Wollny
 
Einzelausgaben lieferbar
om46
Ausgaben*

Enthält Kompositionen von

F. Capella, G. Casati, G. Cocci, P. Cornetti, G. P. Finatti, A. Grandi, A. Mazak, M. Mielczewski, C. Monteverdi, G. A. Rigatti, G. Rovetta, J. Stadlmayr und S. Vesi

 

Bei der Neuorganisation des Musiklebens der protestantischen Regionen Deutschlands nach dem Dreißigjährigen Krieg spielen die zwischen 1641 und 1649 gedruckten Anthologien des Breslauer Organisten und Handelsmanns Ambrosius Profe und die an sie anknüpfende Sammlung des Berliner Kantors Johann Havemann eine bedeutende Rolle. Als Havemann 1659 seine eigene Sammlung vorlegte, knüpfte er nicht nur in der Formulierung des Titels an Profe an, in der an Kurfürst Friedrich Wilhelm gerichteten Widmungsvorrede berief er sich auch explizit auf sein Vorbild. Die durchweg auf hohe Qualität bedachte Auswahl vermittelte den Zeitgenossen einen repräsentativen Eindruck von den musikalischen Entwicklungen, die in den Jahrzehnten seit dem Ausbruch des Krieges südlich der Alpen stattgefunden hatten. Auch Havemanns Sammlung muss ein großer Erfolg beschieden gewesen sein, denn noch heute lässt sich ihre weite Verbreitung nachweisen.

Zumindest in seiner frühen Berliner Zeit scheint Havemann eher als Direktor der höfischen Kirchenmusik denn als Kantor des kurfürstlichen Gymnasiums gewirkt zu haben. Dies würde auch den erlesenen Charakter seiner 1659 veröffentlichten Geistlichen Concerte erklären, die eher auf ein höfisches Umfeld hinweisen. Bezüglich der Repertoireauswahl (Grandi, Rovetta, Monteverdi) finden sich bei ihm einerseits deutliche Parallelen zu Profe, andererseits ist aber auch das Bestreben zu erkennen, eigene Akzente zu setzen.

Mit seinen Geistlichen Concerten von 1659 ist dem Berliner Kantor und Dommusikdirektor Johann Havemann die Kompilation einer herausragenden Anthologie von Meisterwerken seiner Zeit gelungen. Die Sammlung stellt ein bemerkenswertes Denkmal der Musikpflege zwischen Elbe und Oder in der Mitte des 17. Jahrhunderts dar.

(aus dem Vorwort von Peter Wollny)

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