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ortus organum
om245 / Band 9
Wilhelm Friedemann Bach
Sinfonia d-Moll (BR-WFB: C7)
Fassung für Orgel von Rüdiger Wilhelm
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om245
ISMN 979-0-502341-06-0
Broschur, Ringbindung, V+13 Seiten
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten 16,50 EUR

Die zweisätzige Sinfonia d-Moll (BR-WFB: C7, Fk 65) gehört zu einer nur acht Werke umfassenden Gruppe von mehrsätzigen Werken von Wilhelm Friedemann Bach (1710–1784) für Streicher, die oft mit Oboen und Fagott und/oder einem Paar Hörner verstärkt sind. Für die Sinfonia sind außer dem vierstimmigen Streichersatz und Basso continuo nur noch zwei Flöten vorgesehen. Im einleitenden Adagio – die Streicher spielen „con sord. e sempre piano“ – fallen den obligat behandelten Flöten häufig lange Haltetöne zu. Für den zweiten Satz, Allegro e forte, fehlen Angaben zur Beteiligung der Flöten.
Die Komposition ist in einer autographen Partitur in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (Signatur: D-B: Mus. ms. Bach P 325) und in Abschriften der Partitur und Stimmensätzen von Kopisten überliefert.[1] Die Überschrift des Autographs lautet: Sinfonia â 2 Travers: 2 Violini, Viola et Basso di W. F. Bach. Stilistische Faktur, Zweisätzigkeit und Überlieferungsbefund sprechen laut Peter Wollny [2] für eine Entstehung der Komposition in Dresden um oder nach 1740. Sie könnte als sogenannte Gradualsinfonie für Messfeiern in der katholischen Hofkirche bestimmt gewesen sein. Bach war von 1733 bis 1746 als Organist an der benachbarten Sophienkirche, der lutherischen Hofkirche, tätig.
Der Mangel an genuinen Orgelwerken Wilhelm Friedemann Bachs – mit Sicherheit sind ihm lediglich einige Fugen und Choralbearbeitungen zuzuschreiben [3] –, die Hypothese von einer Bestimmung der Sinfonia für den liturgischen Gebrauch und die Verwandtschaft der Komposition mit dem für das organistische Repertoire typischen Satzpaar aus Praeludium und Fuge bewogen den Herausgeber zu einer Bearbeitung für Orgel. [...]

Rüdiger Wilhelm (Auszug aus dem Vorwort zur Ausgabe)

[1] Vgl. Wilhelm Friedemann Bach. Thematisch-systematisches Verzeichnis der musikalischen Werke (BR-WFB), bearb. von Peter Wollny (= Bach-Repertorium II), Stuttgart 2012, S. 130 f.; Wilhelm Friedemann Bach, Gesammelte Werke, Band 6 (Orchestermusik III: Sinfonien), hrsg. von Peter Wollny, Stuttgart 2010; Einzelausgabe: Peter Wollny (Hrsg.), Wilhelm Friedemann Bach: Sinfonia in d (= Stuttgarter Bach-Ausgaben), Stuttgart 2012; Martin Falck, Wilhelm Friedemann Bach. Sein Leben und seine Werke mit thematischem Verzeichnis seiner Kompositionen und zwei Bildern, Leipzig 1913, S. 123 f., 165; David Schulenberg, The Music of Wilhelm Friedemann Bach (= Eastman studies in music 79), Rochester, NY 2010, S. 160-163.
[2] Siehe BR-WFB: C7 (S. 130) und die Vorworte zu den in Fußnote 1 genannten Editionen.
[3] Vgl. Pieter Dirksen, „Zum Umfang des erhaltenen Orgelwerks von Wilhelm Friedemann Bach“, in: Wilhelm Friedemann Bach und die protestantische Kirchenkantate nach 1750, hrsg. von Wolfgang Hirschmann und Peter Wollny (= Forum Mitteldeutsche Barockmusik 1), Beeskow 2012, S. 391–412; Rüdiger Wilhelm, „Wilhelm Friedemann Bach als Organist“, in: ebd. S. 413–428.

 

 

 

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