Die vorliegende Suite ist mein bisher einziges Werk für Cembalo solo. Technische Versiertheit und Spaß an rhythmischen Raffinessen sollten vorhanden sein, möchte man die Suite spielen. Es wird ein weiches und leichtes Spiel mit viel Gestaltungsvermögen erwartet. Nur im letzten Stück geht es mehr um präzises Spiel als in den anderen Sätzen. Hier ist die Lust am Rhythmus der bestimmende Spielantrieb. Das Präludium gibt sich klangsinnlich mit überraschenden Modulationen und einem cembalogerechten Tonsatz mit vielen übergebundenen Noten. Im Scherzo geht es virtuos und etwas pathetisch zu. Es ist ein launisches, aber auch heiteres Stück. Die Sarabande mit Double möchte nur mit einem Register und leicht arpeggierend gespielt werden. Hier wird deutlich, dass das Cembalo gleichschwebend gestimmt sein sollte. Die starken Modulationen würden sonst zu ,verstimmt‘ klingen. Das Rondeau ist ein heiteres, etwas technisches Stück mit zahlreichen Sprüngen in der linken Hand und einigen rockigen Elementen. Wer mag, kann Passagen aus den Volksliedern „Hänschen klein“ oder „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ heraushören. Das Duett erscheint hier in einer Fassung mit Taktstrichen, ursprünglich war es aber ohne diese notiert. Man sollte es auch so spielen – eben völlig frei und losgelöst von rhythmischen Zwängen. Das Presto wird Spielern und Zuhörern Spaß machen, ist es doch das wirkungsvollste Stück der Suite. Bekommt man auch noch die Trommelei auf Klaviaturteile und Seiten des Cembalos samt letztem Aufschrei in Form eines lauten „Uh“ hin, gibt es oft heiteren Applaus – eine virtuose und doch auch besinnliche Art Musik, die für Cembalo nicht allzu häufig komponiert wurde.
Armin Thalheim
Eine Aufnahme des Werkes, gespielt vom Komponisten, ist hier zu hören (youtube).